- Übergewicht und Adipositas: Untersuchungen in Deutschland zeigen eine um 10-20 % verringerte Wahrscheinlichkeit für Übergewicht und Adipositas im Schulalter bei früher gestillten Kindern. Dabei gilt: Je länger die Kinder gestillt wurden, desto niedriger lag auch das spätere Risiko. Eine Meta-Analyse belegt den anhaltenden Effekt sogar für die Altersgruppe der jungen Erwachsenen bis zum Alter von 20 Jahren.
- Diabetes: Stillen reduziert das Risiko für Typ-2 Diabetes. Die genaue Größe des Effektes lässt sich bisher allerdings nicht genau beziffern. Auch über ein geringeres Risiko bezüglich des im jugendlichen Alter auftretenden Typ-1 Diabetes wird für gestillte Kinder berichtet.
- Atopische Erkrankungen und Asthma: Hier ist die Datenlage nicht eindeutig – während einige Studien einen Zusammenhang zwischen dem Stillen und der Reduktion des Auftretens von atopischen Erkrankungen und Asthma herstellen, ist die Signifikanz des Effektes und der kausale Zusammenhang in Meta-Analysen nicht evident. Rouw et al. (2018) bemerken daher, dass für zuverlässige Schlussfolgerungen weitere gut geplante und methodisch vergleichbare Studien notwendig sind.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass das Stillen für die Vorbeugung von Erkrankungen wie Morbus Crohn, Arthritis und möglicherweise auch bestimmte Krebserkrankungen von Bedeutung ist. Einige Studien legen auch einen Zusammenhang zwischen dem Stillen und der Entwicklung des Nervensystems, der Intelligenz und der kognitiven Fähigkeiten nahe.