Folgemilch 2
Unsere neue Generation der Milchnahrung: Humana PROBALANCE mit HMO - nach dem 6. Monat.
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Die Zusammensetzung von Muttermilch und Kuhmilch unterscheidet sich deutlich. Viele dieser Unterschiede beleuchtet bereits unser Fachartikel über die Hauptbestandteile der Muttermilch. Daher sei an dieser Stelle nur zusammenfassend erwähnt:
Ziegenmilch enthält rund 3,3 % bis 3,5 % Fett und damit etwas weniger als die Kuhmilch. 96,6 % des Ziegenmilchfettes bestehen aus Triglyceriden, die ihrerseits aus verschiedenen kurz-, mittel- und langkettigen Fettsäuren aufgebaut sind.
Einige mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega 3-Fettsäure, Linolsäure) kommen in Ziegenmilch in höheren Anteilen vor als in Kuhmilch. Auch der Anteil an gesättigten Fettsäuren liegt höher. Das Fett liegt in der Milch in kleinen Kügelchen vor; in der Ziegenmilch sind sie deutlich kleiner als in der Kuhmilch (durchschnittlich 3,5 μm). Enzyme können das Fett daher besser aufschließen – das trägt zur generell guten Fettverdaulichkeit von Ziegenmilch bei.
Casein ist das Hauptprotein in Ziegenmilch und macht etwa 80 % des Gesamtproteingehalts aus. Es besteht aus verschiedenen Caseinfraktionen wie β-Casein, das als A1-Casein und A2-Casein vorliegen kann. Ziegenmilch enthält, wie menschliche Muttermilch, natürlicherweise einen hohen Anteil an A2-Casein. Ziegenmilch enthält auch verschiedene Molkenproteine, die etwa 20% des Gesamtproteins ausmachen. Dazu zählen unter anderem Immunglobuline und Lactoferrin. Die Proteine in der Ziegenmilch sind mit denen der menschlichen Muttermilch vergleichbar, auch das Aminosäuremuster ist der Muttermilch ähnlich.
Ziegenmilch enthält hauptsächlich den Kohlenhydratbestandteil Laktose, ähnlich wie Kuhmilch und menschliche Muttermilch. Der Laktosegehalt in Ziegenmilch liegt normalerweise zwischen 4,5 % und 5,5 %. Höher als in Kuhmilch ist der Gehalt an Vitamin A sowie an Calcium und Kalium, die für Entwicklung und Erhalt der Knochen wichtig sind.
Schafsmilch gehört mit rund 5,5 % Protein zu den besonders eiweißreichen Milcharten und liefert mit 6,2 % Fett auch deutlich mehr Fett als Muttermilch (und auch mehr als die Milch anderer Wiederkäuer). Wegen des hohen Gehalts an Eiweiß und Fett findet sie bevorzugt für die Käseherstellung Verwendung und spielt als Trinkmilch eine eher untergeordnete Rolle.
Schafmilch enthält zudem höhere Konzentrationen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Auch Kalium, Calcium, Eisen und Kupfer sowie die Vitamine A, B2, Biotin, B12, Niacin und Vitamin C finden sich in größeren Mengen als in Kuhmilch. Die Milch ist, ebenso wie Ziegenmilch, von weißerer Farbe aufgrund der Fähigkeit, das gelbliche Beta-Carotin in Vitamin A umzuwandeln. In der Struktur der Fette weist die Schafsmilch Ähnlichkeiten zur Ziegenmilch auf – auch hier weisen die Fettmoleküle kleinere Durchmesser auf als beispielsweise in Kuhmilch, was auf eine leichtere Verdauung schließen lässt.
Der Fettgehalt von Stutenmilch ist deutlich geringer als der Fettgehalt von Menschen- und Wiederkäuermilch. Das Milchfett besteht zu 80 – 85 % aus Triglyceriden, zu 9,5 % aus freien Fettsäuren und zu 5–10 % aus Phospholipiden. Im Vergleich zu Wiederkäuern enthält es einen höheren Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, aber einen geringeren Anteil an gesättigten sowie einfach ungesättigten Fettsäuren. Die geringe Größe der Fettkügelchen trägt – ähnlich wie bei Schafs- und Ziegenmilch – zu leichter Verdaubarkeit bei. Eine zusätzliche Rolle spielt hier die Oberfläche der Fettkügelchen: Ähnlich wie bei der menschlichen Muttermilch verfügt sie über Verzweigungen der Oligosaccharidstrukturen, die die Verdauung durch die Bindung von Lipasen weiter vereinfachen können.
Laktose ist mit ca. 6,2 % mengenmäßig der wichtigste Milchzucker. Seine Konzentration ist in Pferdemilch ähnlich wie in der humanen Muttermilch und deutlich höher als der von Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch.
Der Vitamingehalt von Pferdemilch ist im Durchschnitt niedriger als der Vitamingehalt der Milch von Wiederkäuern wie Kuh, Ziege und Schaf. Eine Ausnahme bildet der Vitamin-C-Spiegel, der in der Stutenmilch relativ hoch ist.
Kuhmilch:
Insbesondere wegen des hohen Calcium- und Proteingehaltes, der die Nieren des Babys belasten kann, eignet sich Kuhmilch nicht als Säuglingsnahrung. Erst ab dem Alter von einem Jahr sollte Kuhmilch Kindern als Getränk angeboten werden.
Ziegenmilch:
Trotz der Ähnlichkeiten zur Muttermilch ist reine Ziegenmilch für Babys im ersten Jahr ungeeignet. Seit 2014 sind jedoch in Deutschland Säuglingsnahrungen auf Basis von Ziegenmilchprotein durch die EFSA zugelassen. Damit das Baby bei dieser Ersatznahrung alle nötigen Nährstoffe erhält, werden Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt.
Schafsmilch:
Für die Säuglingsernährung ist Schafmilch ebenso wie alle anderen Tiermilchen nicht empfehlenswert, da der Nährstoffgehalt mit dem hohen Protein-, Fett- und Mineralstoffgehalt zu stark von der Muttermilch abweicht.
Pferdemilch:
Stutenmilch ist aus ernährungsphysiologischer Sicht und im Vergleich zu der Milch anderer Tiere der Muttermilch am ähnlichsten. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, sie als Muttermilchersatzprodukt zu verwenden. Sie hat weder den richtigen Mineralgehalt noch einen genügend hohen Energiegehalt, um einem menschlichen Baby eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.
Mandeldrink ist reich an Ballaststoffen. Sie enthält weder gesättigte Fettsäuren noch Laktose. Trotz des hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren ist Mandelmilch kein vollwertiger Ersatz für Milch.
Im Unterschied zu tierischer Milch enthält sie keinen Milchzucker, kein Gluten und kein Cholesterin. Sie hat einer geringeren Brennwert, sofern sie nicht gesüßt ist. Mandeldrink enthält weniger Vitamine als Milch tierischen Ursprungs (z.B. Vitamin D, Vitamin B12). Der Proteingehalt ist ebenfalls wesentlich geringer. Zu beachten ist, dass industriell hergestellten Mandeldrinks mitunter Emulgatoren, Stabilisatoren und Aromen zugesetzt sind. Naturbelassenes Mandeldrink enthält durch das Einweichen und Filtern sehr wenig Calcium, Vitamine und Mineralstoffe. Der Fettanteil entspricht dem von Kuhmilch, jedoch enthält Mandeldrink ausschließlich pflanzliche Fette.
Sojadrink ist sehr eiweißreich. Im Vergleich zum Eiweiß tierischer Milchen kann das enthaltene Eiweiß allerdings weniger gut verwertet werden. Sojadrink ist laktose- und glutenfrei.
Sojadrink in der naturbelassenen Form ist sehr kohlenhydratarm. Ihr Vitamingehalt ist etwas niedriger als der von Kuhmilch; Vitamin B12 fehlt sogar vollständig.
Für Mandel-, Soja- und andere pflanzliche Milch-Alternativen gilt: Sie sind kein geeigneter Milchersatz für Säuglinge und Kleinkinder. Die niedrige biologische Wertigkeit der Proteine, ein Energiedefizit bei fehlendem Fettzusatz sowie ein Mangel an Mineralstoffen, Spurenelementen (z. B. Kalzium, Jod und Eisen) und Vitaminen (z. B. Vitamine B12, D und B2) können zu Wachstumsstörungen und Mangelerscheinungen führen.
Es gibt allerdings Säuglingsnahrungen, die auf Sojaproteinbasis hergestellt und entsprechend angereichert werden. Sie kommen unter ärztlicher Aufsicht als Alternative bei Laktoseintoleranz, Galaktosämie oder Kuhmilchproteinallergie in Frage.
Bei der Säuglingsnahrung ist Muttermilch das Maß aller Dinge. Ihre Zusammensetzung orientiert sich exakt am Nährstoffbedarf des Säuglings. Trotz der Tatsache, dass es einige Ähnlichkeiten gibt, sind Pferde-, Esels- und Ziegenmilch oder Milch von anderen Tierarten keine praktikable Alternative für Muttermilch. Der Überblick über alternative Milchen zeigt: Keine Tiermilch entspricht in ihrer Zusammensetzung der humanen Muttermilch.
Wenn nicht oder nicht ausschließlich gestillt wird, soll das Baby daher Säuglingsanfangsnahrung erhalten, die nach den gesetzlichen Regelungen hergestellt ist. Säuglingsanfangsnahrungen sind zur Fütterung von Geburt an und für das gesamte 1. Lebensjahr geeignet.
Säuglingsnahrung kann auf Basis von Kuhmilcheiweiß, Ziegenmilcheiweiß oder Sojaeiweißisolaten hergestellt sein. Produkte auf Sojaproteinbasis werden als veganer Muttermilchersatz sowie bei Galaktosämie verwendet. Sie sollten u. a. aufgrund ihres hohen Gehalts an Phytoöstrogenen nur nach begründeter Indikation und ärztlicher Rücksprache verwendet werden. Säuglingsnahrungen auf Basis von Ziegenmilcheiweiß scheinen aufgrund vorteilhafter Proteinzusammensetzung mit einer leichteren Verdauung im Vergleich zu kuhmilchbasierten Produkten assoziiert zu sein. Ziegenmilch ist allerdings kein Ersatz von Kuhmilch bei bestehender Kuhmilchallergie.
Neben der Nährstoffzusammensetzung ist für Säuglingsanfangsnahrungen geregelt, welche Reinheitskriterien die Zutaten erfüllen und welche mikrobiologischen Kriterien eingehalten werden müssen. Ebenfalls ist festgelegt, welche Mineralstoff- und Vitaminverbindungen und welche technologischen Zusatzstoffe verwendet werden dürfen.